A-S-C-L Leistner & Partner

STEUERBERATER & TREUHÄNDER

für Digitalnomaden-Weltbummler

Das Leben als digitaler Nomade klingt verlockend, aber steuerliche Verpflichtungen bleiben bestehen. Hier die wichtigsten Punkte:

- Ein Segler auf einem Boot konnte seinen Schweizer Wohnsitz nicht aufgeben, da kein neuer Wohnsitz begründet wurde.

Das Schweizer Bundesgericht entschied, dass der Wohnsitz des Ehemannes in der Schweiz weiterhin bestand. Zwar lebt er überwiegend auf einem Segelschiff im Ausland und hat keinen festen Wohnsitz im Ausland begründet, aber folgende Punkte sprechen für ein fortbestehendes Steuerdomizil in der Schweiz.

Verbindungen zur Schweiz:

• Ehe besteht weiterhin und die Eheleute bestreiten ihren Lebensunterhalt aus gemeinsamen Mitteln.
• Der Ehemann hat eine Schweizer Krankenversicherung beibehalten und nutzt Schweizer Dienstleistungen (Bank, Kreditkarte, Telefon).
• Er besitzt Grundbesitz in der Schweiz und besucht Verwandte und Bekannte gelegentlich.

Da kein neuer Wohnsitz im Ausland nachgewiesen wurde, gilt sein Steuerdomizil in der Schweiz als fortbestehend. Deshalb wird das Einkommen der Eheleute in der Schweiz gemeinsam besteuert.

Fiktiver Wohnsitz als steuerrechtlicher Wohnsitz (Art. 24 Abs. 1 Schweizer ZGB)

• Das Bundesgericht hat entschieden, dass ein steuerrechtlicher Wohnsitz in der Schweiz bestehen bleibt, solange keine klaren und nachweisbaren Verbindungen zu einem festen Wohnsitz im Ausland bestehen. Es reicht nicht aus, die Bindungen in der Schweiz aufzulösen – ein neuer Lebensmittelpunkt im Ausland muss nachgewiesen werden.
• Ein solcher Nachweis gilt als erbracht, wenn diese Person im Ausland besteuert wird oder belegt, dass sie dort steuerfrei ist. Ohne diese Voraussetzungen wird weiterhin von einem Steuerdomizil in der Schweiz ausgegangen (BGer., 4.05.12 {2C_614/2011}, StR 2012, S. 586).

Sollten Sie Ihre Wohnung in der Schweiz aufgegeben, muss eine Amtsadresse in der Schweiz auf Anforderung der Behörden eingerichtet werden. Für amtliche Sendungen käme eine Kontaktadresse bei Familie, Bekannten oder Treuhänder in Frage.

Unbeschränkte Steuerpflicht: Sie zahlen in Deutschland Einkommenssteuer, wenn Sie hier leben oder mehr als 90 % Ihres Einkommens aus Deutschland beziehen (z. B. Arbeit für ein deutsches Unternehmen).

Beschränkte Steuerpflicht: Leben Sie im Boot oder im Ausland, erzielen aber Einnahmen aus Deutschland (z. B. durch Vermietung oder selbstständige Arbeit für deutsche Unternehmen), zahlen Sie nur darauf Steuern.

Erweiterte beschränkte Steuerpflicht: Nach einem Umzug in ein Niedrigsteuerland wie z. B. Schweiz (weniger als ein Drittel der deutschen Steuersätze) gelten besondere Regeln, wenn Sie weiterhin Einkünfte aus Deutschland haben.

Keine Steuerpflicht: Wer keine Einnahmen in Deutschland hat und nicht dort lebt, ist nicht steuerpflichtig.

Tipp: Um Steuerpflicht zu vermeiden, müssen Sie Deutschland vollständig verlassen  – sowohl privat, beruflich, einkommensteuerrechtlich und Ihren Immobilienvermögen verkaufen.

1. Lebensmittelpunkt in einem Land mit günstigen Steuergesetzen:
   

   Steuerfreiheit ist ein Mythos – jedes Einkommen muss irgendwo versteuert werden. Zu jedem Konto gehören die Stammdaten mit einer Wohnadresse. Auch die Krankenversicherung benötigt Ihre Adresse. Der Wohnsitz in einem Land begründet nicht nur Verpflichtungen, sondern auch Leistungs- und Vorsorgeansprüche wie z.B. Rente, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Pflegefinanzierung, Spitalkosten etv.

2. Mit der richtigen Planung, also Verlegung des Wohnsitzes, Aufenthaltsorts und Lebensmittelpunkts in ein Niedrigsteuerland wie die Schweiz können Sie jedoch von niedrigen Steuersätzen profitieren, ohne in rechtliche Grauzonen zu geraten.

3. Glaubhafte Abmeldung aus Ihrem Heimatland: Kündigen Sie Ihre Wohnung, melden Sie Ihr Fahrzeug ab und lösen Sie Verträge auch mit Versicherungen und Mitgliedschaften, Bankkonten auf, um Ihre Abwesenheit und die Verlegung Ihres Lebensmittelpunkt ins Ausland zu belegen.
4. Grundsätzliche Regelung: Kein Mensch darf an mehreren Orten im selben Augenblick/Moment Aufenthalt haben.
5. Schweizer Regelung: Der zu einem bestimmten Zeitpunkt begründete Schweizer Wohnsitz bleibt bis zum Umzug an einen anderen Ort bestehen.
6. Deutsche Regelung: Das Finanzamt schaut weniger auf Ihren Wohnsitz als darauf, wie lange Sie in Deutschland bleiben. Halten Sie sich mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland auf, gilt das Land als Ihr Lebensmittelpunkt, und Sie unterliegen der vollen Steuerpflicht.
7. Holen Sie sich Unterstützung: Ein Steuerberater, der sich mit der Digital Economy und New Work auskennt, kann Ihnen helfen, rechtlich sicher und effizient Steuern zu sparen.

Tipp 1: Vermeiden Sie den Fall "Keine Anmeldung = kein Wohnsitz". Dies führt i.d.R. zur Verweigerung der staatlichen Kostenübernahme z. B. im Vorsorgefall.

Tipp 2:  Ihre deutsche Steuererklärung können Sie bequem und komplett digital über Online-Shop von A-S-C-L buchen.

Die Umsatzsteuer wird i.d.R. dort fällig, wo der Umsatz entsteht:

• Arbeiten Sie z. B. für ein deutsches Unternehmen, fällt deutsche Umsatzsteuer an, unabhängig von Ihrem Wohnsitz.
• Arbeiten Sie für ein Unternehmen im Ausland, gelten die Steuersätze des jeweiligen Landes.

Tipp: Beauftragen Sie einen grenzueberschietenden Steuerberater. Die Buchhaltungssoftware für KMU kennt i.d.R. nur die Steuersätze eines Landes.